Falsche Freunde und fehlende Zugpferde
Stefanie Heil
Gewinne bei Freien Wählern und Grünen, Verluste bei CDU und SPD – lassen wir den hinlänglich diskutierten überregionalen Faktor mal beiseite und schauen auf Weilrod. Argumentieren wir also nicht (nur) damit, dass Wählergruppen immer dann profitieren, wenn sich die Bürger über die etablierten Parteien ärgern. Sondern stellen wir fest, dass die Freien Wähler in Weilrod ein sehr gutes Angebot gemacht haben. Ihr Team bestand aus erfahrenen und jungen Kräften, und das Programm war kurz, aber mit überzeugenden Inhalten.
Zwar hat die FWG schon zuletzt in der Kooperation mit der SPD für eine sachorientierte Politik gestanden – warum dann aber das Minus bei den Genossen? Die innerparteilichen Auseinandersetzungen in der zu Ende gehenden Wahlzeit, in der die Genossen auch die Austritte prominenter Mitglieder verkraften mussten, sind nicht ganz spurlos an der Partei vorbeigegangen. Fraktionschef Dr. Stephan Wetzel hat bekanntlich nicht nur Parteifreunde, was sich auch darin zeigt, dass der Roder seinen Spitzenplatz verlor. Dass die Angriffe auf ihn meist unfair – weil persönlich beleidigend und auch anonym aus dem Hinterhalt – sind, steht auf einem anderen Blatt.
Wie die SPD hat auch die CDU verloren: Der Union haben bei dieser Wahl in Holger Haibach und Karin Müller zwei Zugpferde gefehlt. Das neue Team scheint sich erst etablieren zu müssen.
Und die Grünen? Die müssen nun in neuer Stärke beweisen, dass sie viel mehr können als die Gegner piesacken.
Artikel vom 29. März 2011, 03.24 Uhr (letzte Änderung 29. März 2011, 05.02 Uhr)
via Falsche Freunde und fehlende Zugpferde | Frankfurt – Frankfurter Neue Presse – Frankfurt.