Die Weilroder Gemeindevertretung hat am Donnerstag beschlossen, die Halbtagesbetreuung in den Weilroder Kindergärten kostenfrei anzubieten. Und heute können wir in Presse und den Social-Media-Kanälen nachlesen, welcher „Lager-Vielfalt“ wir das zu verdanken haben
Wir haben das Archiv bemüht, um hier und da parlamentarische Erinnerungs- und Wissenslücken zu schließen. Die Gemeindevertretersitzung am Donnerstag zeigte wieder einmal, dass gerne mal der Federschmuck anderer genutzt werden möchte, wenn es die Großwetterlage anbietet.
Wir kamen doch an mancher Stelle ins Schmunzeln – das hörte sich seitens unserer Parlamentskollegen/innen im letzten Juni doch noch deutlich anders an. Wir erinnern uns noch gut an die destruktiven Hinweise zu unserer Initiative Anfang Juni 2017, die Halbtagesbetreuung unserer Kinder in Weilrod kostenfrei anzubieten. So hörten wir zum Beispiel das lautstarke Postulat „den dritten Schritt vor dem ersten“ zu planen und vielerlei ähnliche „Anregungen“ aus allen politischen Lagern.
Ein Jahr ist vergangen und wir haben exakt das umgesetzt, was die FWG für Weilrod im Juni 2017 formuliert hat: die Halbtagesbetreuung in Weilrod ist kostenfrei. Nicht die Landesregierung hat beschlossen, in Weilrod diesen Weg zu gehen – nein, die FWG hat die Initiative ergriffen und am Donnerstag wurde es umgesetzt. Wir haben es gesagt und wir haben es gemacht, da kann sich keiner hinstellen und anderes behaupten
Was haben uns die Kollegen (ob rot, schwarz oder grün) gescholten, dass wir ein professionelles Gutachten zur Vorbereitung dieser wegweisenden Entscheidung forderten. Und was haben sie sich geirrt – ohne diese transparente Zahlenbasis hätten wir niemals eine seriöse Entscheidung treffen können (das zeigen viele hessischen Kommunen derweil im negativen Sinn ganz „eindrucksvoll“). Und was wäre passiert, wenn wir dieses Gutachten nicht so früh geplant hätten? Man möge einfach mal die Kommunen „ums uns herum“ befragen, die alle gerne ein solches Gutachten hätten aber der Markt einfach keine Kapazitäten mehr verfügbar hat.
Viele Monate haben wir im letzten Jahr unseren Antrag vorbereitet, kontrovers diskutiert, Zahlenkolonnen gewälzt, einen Arbeitskreis zur Detailplanung eingerichtet, mit Eltern gesprochen, den Austausch mit den Erzieherinnen forciert und vieles mehr. Viele Monate haben wir mit uns selbst gerungen bis wir am Ende sicher waren: ja, wir schätzen den Weg für Weilrod als umsetzbar ein und ja, wir wollen den Weg anstoßen.
Wir freuen uns sehr, dass die Landesregierung offensichtlich die Weilroder FWG-Initiative adaptiert hat und uns die Finanzierungsfrage erleichtert hat. Nichtsdestotrotz sagen wir es gerne nochmals – so, wie wir es im Juni 2017 und auch am Donnerstag gesagt haben: Wir wären den Weg für die Weilroder Kindergärten und Kindertagesstätten auch ohne Landesregierung gegangen, da wir uns sicher waren und weiterhin sicher sind, dass es der richtige Weg ist.
Quellen der Presseauszüge aus 2017:
www.tz-usingen.de
www.usinger-anzeiger.de